En julio de 2003, coincidiendo con la celebración del centenario del nacimiento de Th. W. Adorno, se celebró en la J. W. Goethe-Universität de Frankfurt/M. un congreso sobre el pensamiento del filósofo, con el título de Die Lebendigkeit der kritischen Gesellschaftstheorie ("La vitalidad de la teoría crítica de la sociedad"). En él participaron, entre otros, Hermann Schweppenhäuser, discípulo de Adorno y Horkheimer y asistente científico del Instituto de Investigación Social de Frankfurt desde los años 50 o Rudolf zur Lippe, quien realizó su habilitación bajo la dirección de Adorno desde mediados de la década de 1960. En la web de la Universidad de Frankfurt se encuentran alojadas las grabaciones en audio de las conferencias de este congreso sobre el pensamiento de Adorno.
El programa del Congreso:
Die Lebendigkeit der kritischen Gesellschaftstheorie
Arbeitstagung aus Anlass des 100. Geburtstages von Theodor W. Adorno
4. - 6. Juli 2003
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Koordiniert von Prof. Dr. Andreas Gruschka und Prof. Dr. Ulrich Oevermann
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Hermann Schweppenhäuser (Lüneburg) - Eröffnungsvortrag
In hac lacrimarum valle. Adornos Stellung zur Metaphysik in ihrem Stande einer mataphysica deiecta
Hans-Georg Backhaus (Frankfurt am Main)
Adorno und die metaökonomische Kritik der positivistischen Nationalökonomie
Regina Becker-Schmidt (Hannover)
Adorno kritisieren - und dabei von ihm lernen. Von der Bedeutung seiner Theorie für die Geschlechterforschung
Gernot Böhme (Darmstadt)
Eingedenken der Natur im Subjekt - oder: die Geburt des Subjekts aus dem Schmerz
Andreas Gruschka (Frankfurt am Main)
Kritische Pädagogik nach Adorno
Iris Harnischmacher (Frankfurt am Main)
Geschichte und Gedächtnis
Elisabeth Lenk (Hannover)
Die uneingelösten Versprechen der Theorie
Ulrich Oevermann (Frankfurt am Main)
Adorno als empirischer Sozialforscher im Blickwinkel der heutigen Methodenlage
Reimut Reiche (Frankfurt am Main)
Adorno und die Psychoanalyse
Bertram Ritter (Frankfurt am Main)
"Die Werke warten auf ihre Interpretation" - Kunstsoziologische Betrachtungen über Rätselcharakter, Werkanalyse und Autonomie des Kunstwerks
Christoph Türcke (Leipzig)
"Informel" nach Adorno
Moshe Zuckermann (Tel Aviv)
Adorno im Nahen Osten. Von der akuten Relevanz einer Irrelvanz
Rudolf zur Lippe (Oldenburg)
Vom Pathos der Negativität zur Zurückweisung des Absoluten
La información sobre el congreso:
2003 stand der 100. Geburtstag Theodor W. Adornos auf der Tagesordnung des kulturellen und akademischen Geschehens. Adorno war sicherlich einer der wirkungsmächtigsten Philosophen und Theoretiker der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts. Seine Schriften sind weltweit verbreitet und haben unzählige Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen anhaltend inspiriert. Wo immer man in der Welt als Frankfurter Hochschullehrer auf geistig tätige Menschen trifft, man wird auf Adorno angesprochen.Zum Schicksal eines jeden Klassikers gehört es, dass es einen Streit um das Erbe gibt und sich folglich verschiedene Strömungen auf das Vorbild beziehen. Zugleich provoziert das die unausgesetzte Debatte darum, ob das Werk nicht bereits historisch geworden sei und uns für unsere Zeit also nicht mehr viel zu sagen habe - oder ob es klassisch, unvergänglich vergangen sei und damit ein starker Anstoß zum Weiterdenken geblieben sei.Hinter dieser in vielen Buchpublikationen und Feuilletons (insbesondere in der Frankfurt Allgemeinen Zeitung) geführten Debatte um die Aktualität der kritischen Theorie und des Denkens Adornos, verschwindet leicht die aufmerksame Beobachtung dessen, was denn nach Adornos Tod 1969 von seinen direkten oder mittelbaren Schülern in den Feldern geleistet worden ist, auf die insgesamt sich das Genie Adornos beziehen konnte.Es stand zu befürchten, dass das Jubiläum als Geburtstagsfeier einer Geistesgröße mit einer Fülle von Erinnerungen und Würdigungen vollzogen wird, ohne dass der doch ungleich interessanteren Frage nachgegangen würde, in welcher Hinsicht das Werk Adornos in den produktiven Arbeiten heutiger Wissenschaftler lebendig geblieben ist.Inhaltliche AkzenteLebendigkeit bedeutet keineswegs die Fortsetzung eines orthodox verwalteten Erbes, sondern verweist notwendig auf oft eigensinnige Versuche, die Denkmittel Adornos im Sinne seiner Kritik an der Gesellschaft zu nutzen. Lebendigkeit konkretisiert sich also nicht als Traditionspflege oder als wohlfeile Revision von Positionen, über die die Zeit hinweggegangen sein soll, sondern im sachhaltigen Aufweis ihrer Aktualität durch Arbeiten, mit denen aus unterschiedlicher fachlicher Sicht kritische Theorie als fortgesetztes Arbeitsprogramm deutlich wird.Insofern diente der Kongress der systematischen Überprüfung und Dokumentation der in produktiver Forschung sich ausdrückenden Lebendigkeit der Ansätze Adornos sowie der Ausarbeitung der Aufgaben für die nähere Zukunft.Zugleich wurde damit nicht weniger beansprucht als einen repräsentativen Überblick zu geben, wie es in unserer Zeit mit der Aufklärung selbst bestellt ist.Auf der Tagung sprachen Wissenschaftler, die in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen haben, dass sie mit ihrem Forschungsprogramm die Diagnose der Gesellschaft, inspiriert durch jene Denkmittel, insbesondere auf unbearbeitetem Terrain, fortgeführt haben und die zugleich für die Zukunft die Untersuchung von Fragen versprechen, die auf der Tagesordnung der Aufklärung stehen.Jeder Vortragende stellte seine Arbeiten in den Kontext auch derjenigen, die innerhalb seines Faches ebenfalls von Kritischer Theorie beeinflusst wurden. Im Vordergrund der Darstellung stand aber die eigene bislang geleistete Arbeit. Es wurde unter der Fragestellung der Tagung rekapituliert und schlaglichtartig erkennbar gemacht, in welchem Sinne Fragen der gegenwärtigsten Gegenwart mit den theoretischen Figuren Adornos kommunizieren.
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